Die Arbeit mit Pferden ist für mich in erster Linie kein Beruf – es ist eine tiefgehende Leidenschaft, die sich über die Jahre entwickelt hat. Pferde sind für mich faszinierende Wesen, die uns so viel lehren. Sie sind der Spiegel unserer selbst, und in ihrer Gegenwart wird vieles von dem, was ich im Alltag oft nicht wahrnehme, plötzlich ganz klar. Sie fordern mich, wenn ich bereit dazu bin, und unterstützen mich, wenn ich es brauche. Mit meinem Pferd an meiner Seite wachse ich jeden Tag ein Stück weiter über mich heraus.
Es ist das größte Geschenk. Die Verbindung, die Freundschaft , die man mit Pferden aufbauen kann. Die Partnerschaft zu meiner Stute fühlt sich nach Zuhause an. Sie tut für mich gerne, worum ich sie bitte, aber gleichzeitig traut sie sich auch, mir ihre Grenzen mitzuteilen – weil sie weiß, dass ich ihr zuhöre. Wenn ich sie rufe und sie sich aus der Herde löst, auf mich zukommt, mit eigenen Ideen das Training bereichert und sich bereitwillig von mir führen lässt, dann fühle ich mich angekommen.
Es ist eine Sprache, gebaut in Stille, und wir müssen lernen, diese Stille zu hören. Mein Pferd versteht mich ohne viele Worte. Sie sieht mich, und ich muss mich nicht verstecken. Sie fordert von mir Ehrlichkeit – Ehrlichkeit ihr gegenüber und mir selbst gegenüber. Sie vertraut mir, und genauso vertraue ich ihr.
Als Reitlehrerin und Trainerin ist es für mich auch ein unbeschreibliches Gefühl, zu sehen, wie sich andere Reiter und Pferde gemeinsam entwickeln. Ich liebe es, wenn ein Reiter plötzlich versteht, was er zuvor nicht greifen konnte, wenn er die Verbindung zu seinem Pferd stärkt und man spüren kann, wie sich alles fügt. Das ist der Moment, in dem sich das Lächeln auf den Lippen des Reiters zeigt – das Lächeln, das sagt: „Jetzt habe ich es verstanden.“ Für mich sind solche Momente pure Magie.
Für mich steht das Wohl von Mensch und Pferd an erster Stelle. Eine respektvolle und vertrauensvolle Partnerschaft ist die Grundlage jeder erfolgreichen Ausbildung – sei es zwischen Reiter und Pferd oder Trainer und Reiter. Dabei lege ich großen Wert darauf, dass das Pferd nicht einfach „funktioniert“, sondern dass wir gemeinsam Verständnis und Kooperationsbereitschaft fördern. Eine fundierte Ausbildung basiert auf gegenseitigem Respekt, dem Anerkennen von Toleranzgrenzen und Verständnis füreinander. Ein Pferd ist ein eigenständiges Wesen mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen, und es ist mir wichtig, diesen Aspekt bewusst zu machen. Das Pferd existiert nicht nur zu unserer Bespaßung. Wenn etwas nicht klappt, ist es niemals die Schuld des Pferdes.
Die Ausbildung meiner Pferde und Reitschüler basiert auf einem ruhigen, strukturierten Ansatz – ohne Druck und in einem Tempo, das den individuellen Bedürfnissen gerecht wird. Statt kurzfristigen Erfolgen hinterherzujagen, geht es mir um langfristigen, nachhaltigen Aufbau. Ich bin überzeugt, dass eine fundierte Grundausbildung von Pferd und Reiter unerlässlich für eine erfolgreiche Zukunft ist. Eine gute Ausbildung braucht Zeit, Geduld und das Bewusstsein, dass jeder Schritt im Lernprozess für Pferd und Reiter eine wertvolle Erfahrung darstellt.
Mir ist es sehr wichtig, auf unserem gemeinsamen Weg die Lernfreude zu erhalten. Anstatt mit Druck auf ein Ziel hinzuarbeiten, möchte ich die Motivation und Freude fördern, sodass die Ausbildung zu einer positiven Erfahrung für beide Seiten wird. Sicherheit ist dabei eine unerlässliche Grundlage – besonders im Umgang mit Kindern, im Gelände und in der Jungpferdeausbildung.
Ich strebe danach, meine Reitschüler zu selbstbewussten, verantwortungsvollen Pferdemenschen zu entwickeln, die nicht nur reiten, sondern auch verstehen, was sie tun, und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Deshalb liegt es mir auch besonders am Herzen, dass die Menschen, mit denen ich arbeite, die Theorie verstehen. Nur durch ein Verständnis für das Pferd, seine Bedürfnisse, artgerechte Haltung und Fütterung sowie die Reitlehre können wir gesunderhaltend mit ihnen arbeiten und ihnen ein schönes Leben ermöglichen.
Ich lerne selbst jeden Tag weiter, weil ich überzeugt bin, dass der Weg des Lernens niemals endet. Jeder Tag bringt neue Erkenntnisse, die sowohl mir als auch den Pferden zugutekommen.
Meine Begeisterung für Pferde begleitet mich schon mein ganzes Leben – soweit ich mich erinnern kann, waren sie immer da. Ich habe im Kinderreitsportzentrum Ulrike Mohr mit dem Reiten begonnen und nehme dort bis heute regelmäßig Unterricht, um mich stetig weiterzuentwickeln. An der Longe lernte ich zunächst, mein Gleichgewicht auf dem Pferd zu finden, später ritt ich frei und machte meine ersten Ausflüge in Dressur und Springen. Auf mein „Steckenpferd“ mit 6 Jahren folgten dann weitere Reitabzeichen und die Pferdeführerscheine, die mir ein solides Fundament für meinen Weg gegeben haben.
Meine Leidenschaft fürs Unterrichten entdeckte ich schon früh. Ich war etwa elf oder zwölf Jahre alt und sollte zu einer Reitstunde kommen – doch durch ein Missverständnis hatte meine Reitlehrerin mir die falsche Uhrzeit genannt. In der Zwischenzeit ritt jemand anderes. Sie meinte damals: „Man lernt auch sehr gut, wenn man die Fehler anderer korrigiert.“ Also bot sie mir an, die Reitstunde mit ihr gemeinsam zu leiten. Das hat mir so viel Freude gemacht, dass ich mir damals vornahm: „Ich werde Reitlehrerin.“
Die nächsten Jahre habe ich immer weiter darauf hingearbeitet, bis ich mit 16 meinen Trainerassistenten absolvierte und mit 18 meinen Trainer C mit dem Schwerpunkt Kinderreitsport – den ich mit Auszeichnung bestand. Seit meinem 16. Lebensjahr arbeite ich im Kinderreitsportzentrum Ulrike Mohr in Bensheim. Dort habe ich viel über den Umgang mit Kindern, kindgerechten Reitunterricht und die Vermittlung theoretischer und praktischer Inhalte gelernt.
Parallel sammelte ich auch internationale Erfahrung: In Frankreich, an der Atlantikküste, arbeitete ich bei „Contis Équitation“, wo touristische Ausritte angeboten wurden. Zunächst begann ich als Stallhilfe und Dolmetscherin, doch mit 18 absolvierte ich zusätzlich die Berittführer-Ausbildung, um selbst Ausritte führen zu dürfen.
Dort begegnete mir auch ein Pferd, das mein Leben veränderte: Eine damals siebenjährige, fast rohe Connemara-Stute, in die ich mich sofort verliebte und 2023 mit nach Hause brachte. Schnell merkte ich, dass es keine einfache Entscheidung war. Sie war kaum ausgebildet, fast nicht an Menschen gewöhnt, ließ sich weder führen noch reiten. Und so begann für mich eine neue, intensive Reise: die Ausbildung eines eigenen Pferdes von Anfang an – eine Herausforderung, die mich bis heute begleitet und jeden Tag neu fordert.
Im Frühjahr 2024 dann die nächste Überraschung: Meine Stute war trächtig. Sie schenkte mir ein wundervolles Stutfohlen, das ich nun ebenfalls selbst ausbilde.
Seit ich selbst Pferde habe, ist mir noch bewusster geworden, wie schwer es sein kann, sich im Dschungel der gut gemeinten Ratschläge und verschiedenen „Pferde-Weisheiten“ zurechtzufinden. Genau deshalb bilde ich mich kontinuierlich weiter – nicht nur im Reitunterricht, sondern auch in angrenzenden Bereichen. Mein Ziel: Irgendwann so viel wie möglich zu wissen, um Pferden und ihren Menschen bestmöglich helfen zu können.
Im Rahmen dieser Ausbildung habe ich mich intensiv mit den Grundlagen des Reitunterrichts und der Pädagogik beschäftigt. Der Schwerpunkt lag auf der effektiven Vermittlung von Reitwissen, der richtigen Ansprache und Anleitung von Reitschülern sowie der Anpassung der Lehrmethoden an verschiedene Lernbedürfnisse. Dabei wurde großer Wert auf die pädagogische Gestaltung von Unterrichtseinheiten gelegt, um eine positive und motivierende Lernumgebung zu schaffen.
Hier habe ich mich umfassend mit der Planung und Durchführung von Reitunterricht beschäftigt. Der Fokus lag auf der gezielten Förderung von Reitschülern in verschiedenen Leistungsstufen sowie der individuellen Anpassung des Trainings. Besonders wichtig war die vertiefte Auseinandersetzung mit der Reitpädagogik und der Entwicklung von Lehrmethoden, die sowohl den Lernprozess der Schüler als auch das Wohl der Pferde berücksichtigen. Dabei wurde auch der Umgang mit verschiedenen Charakteren und die Vermittlung von praktischen und theoretischen Kenntnissen in den Bereichen Pferdehaltung und -pflege behandelt.
Hier vertiefe ich mein Wissen in der Planung, Durchführung und Analyse von Reitunterricht auf fortgeschrittenem Niveau. Ich arbeite gezielt daran, Reitschüler differenziert zu fördern, sie individuell zu fordern und auf höhere Anforderungen vorzubereiten – sowohl im Dressur- als auch im Springbereich. Dabei befasse ich mich intensiv mit Unterrichtsdidaktik, Methodik und der Reflexion meiner Lehrtätigkeit. Ein besonderer Fokus liegt auf der weiterführenden pädagogischen Arbeit, der Schulung des Blicks für feine Details im Sitz und in der Hilfengebung sowie der Entwicklung von Trainingskonzepten, die Reiter und Pferd nachhaltig weiterbringen.
In der Berittführer-Ausbildung der FN habe ich mich intensiv mit der Planung und sicheren Durchführung von Ausritten beschäftigt. Im Mittelpunkt stand dabei das verantwortungsvolle Anführen einer Reitgruppe – von der Routenwahl über die Einschätzung von Gelände, Wetter und Pferden bis hin zum richtigen Verhalten in besonderen Situationen. Ziel war es, Geländeritte pferdegerecht, durchdacht und sicher für alle Beteiligten zu gestalten.
Im Rahmen des Basispasses habe ich mich intensiv mit dem sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit dem Pferd beschäftigt. Dazu gehörten Kenntnisse über artgerechte Haltung und Fütterung, Gesundheit, Pferdeverhalten sowie das sichere Führen und Verladen. Ziel war es, grundlegendes Wissen zu erwerben, das die Basis für jede weitere Arbeit mit dem Pferd bildet.
Beim Pferdeführerschein Reiten habe ich mich mit dem sicheren Reiten im Gelände beschäftigt. Im Mittelpunkt standen dabei neben dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr und in der Natur auch die Kontrolle des Pferdes in verschiedenen Situationen, das Reiten in der Gruppe sowie das frühzeitige Erkennen und Vermeiden von Risiken. Ziel war es, ein verlässlicher und verantwortungsvoller Reiter auch außerhalb des Reitplatzes zu sein.
Im Rahmen des Reitabzeichens 5 habe ich mich mit den Grundlagen der klassischen Reitlehre beschäftigt – von der gymnastizierenden Dressurarbeit über das Reiten kleiner Sprungparcours bis hin zum sicheren Umgang mit dem Pferd im Alltag. Auch Themen wie Fütterung, Gesundheit, artgerechte Haltung und Ausrüstung waren Teil der Ausbildung.
Im Rahmen des Reitabzeichens 4 habe ich mein Wissen und Können in Dressur und Springen weiter vertieft. Der Schwerpunkt lag auf durchlässigerem Reiten, anspruchsvolleren Parcours und einem noch feineren Zusammenspiel mit dem Pferd. Ergänzend habe ich mich intensiv mit Reitlehre, Trainingslehre und der Beurteilung von Pferdegesundheit und -haltung beschäftigt.
Beim Longierabzeichen 5 habe ich mich mit den Grundlagen des Longierens mit Trense und Ausbinder beschäftigt. Dabei ging es um sicheres Handling, korrektes Ausrüsten, sowie um das Longieren auf beiden Händen in verschiedenen Gangarten – stets mit Blick auf die Losgelassenheit und die Gymnastizierung des Pferdes. Auch die theoretischen Hintergründe wie Hilfengebung, Sicherheit und Ausbildungsziel standen im Fokus.
Im Rahmen meiner Ausbildung zur Futterberaterin mit dem Schwerpunkt auf natürlicher Pferdefütterung befasse ich mich mit den Grundlagen der Pferdeverdauung, der Anatomie und Funktion der Zähne sowie den zentralen Nährstoffen und ihrem Einfluss auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Themen wie Stoffwechsel, hormonelle Zusammenhänge und fütterungsbedingte Krankheiten werden ebenso behandelt wie Zivilisationskrankheiten durch Industriefutter. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beurteilung und Auswahl geeigneter Futtermittel, dem Verstehen von Deklarationen sowie der Rationsberechnung auf Basis individueller Bedarfswerte. Praxisnahe Fallbeispiele und die Entwicklung bedarfsgerechter, natürlicher Fütterungskonzepte runden die Ausbildung ab.
Hier habe ich meine Arbeit am Boden weiter intensiviert, mit dem Ziel, mit meinem Pferd frei, also ohne Halfter und Strick, zu arbeiten. Im Fokus stehen Lektionen wie das freie Folgen, das Zirkeln und das Rufen.
Diese Weiterbildung begleitet mich aktuell bei der Ausbildung meiner Stute Hawaï. Ich lerne hier, wie man Pferde feinfühlig, altersgerecht und systematisch in ihr Leben als Reitpferd führen kann und optimal die Grundausbildung durchführt.
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